Zugegeben neu ist eine W-lan basierte Zielkamera nicht aber das E-Spektiv hat einige Vorteile, die mich neugierig machten. Zunächst aber mal von vorne. Die Firma Wlandsystem.de ist eine junge Firma aus Thüringen, die von Sportschützen gegründet wurde um die erhöhte Nachfrage nach deren Eigenentwicklung einer W-Lan Zielkamera zu erfüllen. Die sehr aktiven Sportschützen rund um die Entwickler des E-Spektiv benötigten selbst eine kompakte Lösung, die mit den Frequenzbereichen in Deutschland konform geht. Die bereits auf dem Markt erhältlichen Systeme haben nämlich so ziemlich alle das Problem, dass der Frequenzbereich mit den geltenden Gesetzen in Deutschland nicht in Einklang zu bringen ist.
Des weiteren sollte die Eigenentwicklung für den Otto-Normalverbraucher bezahlbar sein. Mit diesen Vorgaben entstanden schließlich zwei verschiedene E-Spektive. Eines mit einer Einsatzreichweite von 100m und eines mit einer Reichweite von 300m. Somit sind die Bedürfnisse von 99% der Schützen abgedeckt, da Schießbahnen jenseits der 300m in Deutschland rar sind und wenn vorhanden, nur die wenigsten Privatpersonen dazu Zugang haben.
Neben der Sendereichweite unterscheiden sich die 100m und 300m Variante in den Modulen. Die 100m Variante begnügt sich mit nur einem Modul, dass die Clientkamera (CK) und den Acess Point (AP) beinhaltet, wärend die 300m Variante mit zwei separaten Modulen daherkommt. Die Module befinden sich in einem Kunststoffgehäuse, welches in einem sehr hochwertigen 3D-Druckverfahren gefertigt wird und am Boden Stativgewinde zur Aufnahme an handelsüblichen Stativen aufweist. Die 300m Variante ist optional noch mit einem monochromen Bildschirm verfügbar, der dabei hilft, die Kamera auf das Ziel auszurichten.
Standartmäßig werden die Clientkameras mit einer 6mm Objektivlinse ausgeliefert, was einen optimalen Fokusbereich von 1 – 1,20 m zum Ziel entspricht. Muss oder möchte man einen weiteren Abstand der Kamera zum Ziel umsetzen, so kann man für einen kleinen Betrag optionale Linse von 12mm oder 16mm erwerben.
Kernstück des E-Spektiv ist die Software. Diese zeigt den jeweils letzten Treffer durch ein Blinken des Einschussloches an, was eine einfache Zuordnung auch nach vielen Schuss auf die Zielscheibe ermöglicht. Wer möchte kann sich eine Android-App zur Trefferanzeige runterladen. Alternativ läuft die Trefferaufnahme aber auch über den Google Chrome Browser und ist somit auch auf Apple Tablets darstellbar.
Das E-Spektiv eignet sich nicht nur für Sportschützen; auch für Jäger ist dies eine tolle und bezahlbare Lösung, um im Revier die Waffe einzuschießen oder Kontrollschüsse zu tätigen. In unten stehenden Video nutze ich das E-Spektiv in der 300m Variante um im Revier die errechnete GEE zu überprüfen. Mit der von mir wiedergeladenen Munition lag diese gemäß Ballistik-Software bei 157m. Eine Distanz, die ich nur auf den wenigsten Schießständen nutzen kann.
Mehr dazu aber im Video….