Künftig möchte ich euch gerne zeigen, was Geschosse im Ziel anstellen…wie sie ansprechen und welche Wirkung diese Ziel-ballistisch haben. Um dies für mich leichter Händeln zu können, wollte ich eigentlich ballistische Seife nutzen…mehr dazu später.
Ballistische Seife hat vor allem zwei wesentliche Vorteile gegenüber anderen Zielmedien wie zum Beispiel ballistischer Gelatine. Das wäre zum einen, dass die ballistische Seife nicht so Temperatur anfällig ist und zum zweiten, dass selbige auch den temporären Schusskanal darstellt. Ein erheblicher Nachteil jedoch ist, dass die ballistische Seife keine hohe Transparenz aufweist, was für den Videodreh eher abträglich ist. Außerdem sind die Kosten für einen zertifizierten Block ballistischer Seife für den privaten Gebrauch zu hoch.
Aus letzterem Grund wollte ich nun ballistische Seife aus ehemaliger gewerblicher Anwendung recyclen. Dabei gehen zwar die zertifizierten Eigenschaften ein wenig verloren aber für eine Darstellung in meinen Videos ist dies noch ausreichend. Zu 100% validierbar sind die Video-Ergebnisse also nicht; geben dem geneigten Zuschauer aber eine sehr realistische Darstellung von der Ziel-ballistischen Wirkung eines Geschosses.
Neben den bereits einmal beschossenen Blöcken aus ballistischer Seife benötige ich für mein Projekt folgende Dinge…
Kunststoff-Form 14L*: https://amzn.to/2ynJDIr
Kunststoff-Form 6L*: https://amzn.to/2ypkLjw
Synco-Lube*: https://amzn.to/3cspuzD
Temperaturmessgerät*: https://amzn.to/2VCrmPI
Außerdem noch eine Schneid-Unterlage, ein Messer und ein Herd. Die letzten drei Dinge sollten sich aber bereits in den meisten Haushalten befinden.
Begonnen wird mit der groben Zerkleinerung der „alten“ Seifenblöcke. Mit einem großen Messer werden dazu ca. 1cm starke Scheiben vom Block abgetrennt. Dies spart beim späteren Einschmelzen dann Zeit und Energie. Nachdem die Blöcke dann vor zerkleinert sind, wird die Kunststoffform* mit Öl, in meinem Fall Synco Öl* mit einem max. Temperaturbereich von 232°C, eingeschmiert. Dies soll dafür sorgen, dass wir später den Block ballistischer Seife auch wieder aus der Kunststoffform* bekommen, wenn dieser wieder erstarrt ist.
Zum Einschmelzen geben wir immer nur einen kleinen Teil der ballistischen Seife (nach und nach) bei ca. 60-65°C Ofentemperatur in die Form. Der Ganze Vorgang dauert einige Stunden also plant an dem Tag lieber nichts außer Haus ein. Da sich die Form im Fall der 14L Kunststoff-Form* unter dem enormen Gewicht etwas nach außen drückte, habe ich zum auskühlen der Seife selbige mit einem Zurrgurt auf Spannung gehalten um hinterher einen „geraden“ Block zu bekommen.
In meinem Fall hat der Block fast 16h zum Auskühlen bekommen aber irgendwie wollte das Ergebnis nicht zu dem passen, was ich selbst erwartet habe. Der fertige Block ist zum einen extrem trübe geworden und noch viel schlimmer, die Konsistenz der ballistischen Seife war eher der von warmen Wachs gleich…für Beschuss-Versuche* völlig unbrauchbar. Eventuell härtet der Block noch nach aber stand heute, einem Tag nach dem Einschmelzen, war der Versuch ballistische Seife zu recyclen ein Flop. Sollte der Block nicht doch noch nachhärten, werde ich wohl doch auf anderen Zielmedien wie zum Beispiel Clear Ballistics zurückgreifen.
Hier noch das Video von dem Versuch…