Die Ausrüstung
Ohne Ausrüstung geht natürlich auch in der Geschossherstellung nichts. Ich gehe jetzt mal nicht vom absoluten minimum, dem Gießen mit Topf und Schöpflöffel, aber auch nicht vom maximum, dem Gießen mit einem automatischen Gerät aus. Wie immer gilt natürlich auch hier, wer mehr ausgeben mag, der darf das auch.
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1. Schutzausrüstung
Das sollte immer an erster Stelle stehen. Neben ein paar festen Lederhandschuhen ist unbedingt eine Schutzbrille zu nutzen;
Besser noch einen Schutzschild für das komplette Gesicht.
Wer mal einen Spritzer flüssiges Blei an die Haut bekommen hat, kann sich wohl grob vorstellen, was die Augen dazu sagen… Sollte der Platz zum gießen Witterungsbedingt im Innenbereich liegen, ist neben einer ausreichenden zufuhr von Frischluft auch noch ein Ventilator zu empfehlen, welcher die Bleidämpfe von einem wegbläst.
2. Der Schmelzofen
Meiner Meinung nach tut es für den Anfang und darüber hinaus wieder einmal ein Produkt der Firma Lee Precision. Wer allerdings viel schiesst, der sollte sich nicht für das kleinste Modell entscheiden. 8-10 Kg Fassungsvermögen und ein Bodenauslassventil sollten schon sein. Wen man sich seines Vorhabens bewusst ist und nicht nur für ein Kaliber 100 Geschosse im Monat gießen möchte, dem möchte ich an dieser Stelle den Gießofen von RCBS (Pro-Melt) ans Herz legen. Dieser hat ein industrielles Thermoter, ausreichend Fassungsvermögen und diverse kleine Gimmicks, die man im Alltag beim gießen nicht missen möchte…für mich persönlich einer der besten Gießöfen.
3. Die Gießkokille
Was darf“s sein? Alu oder Eisen. Diese Frage muss jeder für sich selbst beantworten. Die Alukokillen sind günstig, heizen sehr schnell auf bzw. kühlen ab und man kann super Murmeln mit ihnen gießen. Jedoch sollte man sich dessen Bewusst sein, dass die Haltbarkeit von einem Werkzeug, nichts anderes ist eine Kokille, aus Aluminium nicht die Gleiche ist, wie man es von Eisen oder Stahl kennt. Stahlkokillen, d.H. Eisen welches durch Glühen (Oxidschicht) behandelt wurde ist wesentlich wiederstandsfähiger und somit langlebiger. Leider gibt es aber auch hier haken. Die Preise unterscheiden sich nicht unerheblich von den Alukokillen und sie können rosten, was Alu ja bekanntlich nicht macht (jaja, ich weiss, dass auch das an der Oberfläche oxidiert). Wer aber seine Kokille pflegt, der kann diese dann wohl auch noch vererben.
4. Blei
Zum Bleigießen brauchen wir Blei…wer hät“s gedacht. Aber Blei ist nicht gleich Blei. Bei Geschossen muss man grob auf die Härte vom Blei achten. Vorderladerschützen brauchen weiches Blei; wer schnellere Kaliber wie z.B. die 9mm Luger schießt, der wird eine Bleilegierung bestehend aus Blei, Antimon und Zinn benötigen. Jetzt muss aber niemand in Panik verfallen. Erstens kann man einen Hype draus machen, wie hart Blei sein muss oder auch nicht und zweitens ist eine geeignete Schmierung vom Geschoss wesentlich wichtiger….das Ganze gilt natürlich nur für normale Ladungen für Bleigeschosse; nicht für Psychopathenladungen. Wer Blei vom Pistolenstand des Schützenvereins kriegen kann, kann dies ohne weiteres legieren nehmen. Nur kurz sauber schmelzen und los geht“s. Wenn man sein Blei aber erst einmal selber legieren muss, dann empfiehlt sich eine Legierung aus Bleirohren, Walzblei, Zinn und etwas Letternblei; mehr dazu findet ihr in dem Beitrag Legierungen.
5. Kalibrieren
Bleigeschosse müssen gefettet werden, damit der Lauf der Waffe aus der diese verschossen werden nicht mit Blei zugeschmiert wird. Zum kalibrieren und fetten in einem Arbeitsgang sind Geräte wie z.B. die RCBS Lube-A-Matic gut geeignet. Da diese nicht ganz billig sind, da noch Kalibriermatrizen und Stempel benötigt werden, kann man zu Anfang auch die Lee Sizer Sets nutzen. Dort werden die Geschosse mit der Einstationenpresse durch eine mitgelieferte Matrize gedrückt (kalibriert) und im Tumble Lube Verfahren gefettet, was eine günstige und schnelle Lösung darstellt.
6. Kleinteile
Wie immer werden noch diverse Kleinteile benötigt um das Ganze abzurunden. Man braucht einen Löffel zum entfernen der Schlacke und des Drecks von der Schmelze, etwas Wachs zum fluxen und eventuell eine Herdplatte um die Kokillen auf Temperatur zu bringen; das aufheizen durch warmgießen geht aber auch.
Die Kosten für die Erstausrüstung liegen bei ca. 200,- € bzw. mehr, wenn man hochwertiger kaufen möchte.
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