Ich hatte noch etwas Vihtavuori N130 von den Ladeversuchen in .308 Win mit leichten Geschossen übrig, dass ich sinnvoll nutzen wollte. Vom Volumen her und dem Abbrandverhalten sollte es in der 45-70 Goverment Verwendung finden und so machte ich mich an die ersten Ladeversuche. Wie in den meisten fällen kommt zu allererst natürlich die Theorie und so wurde erst einmal die Wiederlader-Software „Quickload“ von Herrn Brömel bemüht um zu sehen, wo Drücke, Abbrandverhalten etc. in etwas angesiedelt sind. Alles natürlich nur errechnete Werte, die einem aber erste Tendenzen anzeigt und somit ein Stück weit Sicherheit bei neuen Ladungen gibt. Werte wie V0 weichen in der Realität mal mehr oder weniger ab aber, und mir geht es vor allem darum, wird einem schnell angezeigt was in eine gefährliche Richtung geht und was in etwas zum gewünschten Ziel führt. Ich kann jedem Wiederlader nur empfehlen, in diese Software zu investieren…bei mir ist diese das am meisten genutzte Werkzeug und ich schwöre drauf.
Da mir schon eine gewisse V0 sowie Joule-Zahl vorschwebte und da ich meine Kipplaufbüchse eh nur im Stehen freihändig schieße, entschied ich mich für eine grobe ( 0,5 Grain Schritte ) Ladeleiter zwischen 34 und 35,5 Grain.
In Kombination mit meinem selbstgegossenen HP Bleigeschoss, welches mit einer NOE Kokille produziert wurde, sollte bei einer V0 um die 400 m/s und rund 2200 Joule generiert werden.
Nach dem fetten der Hülsen mit meinem selbstgemachten Hülsenfett ging es zunächst an die Einstellungen der Matrizen. Dies habe ich im Video im Detail gezeigt, um auch den noch neueren Wiederladern unter uns eine kleine Hilfestellung zu bieten. Nach dem Kalibriervorgang wurden die Reste des Kalibrierfett mit einem Tuch entfernt und die Hülsengezündert. In diesem Fall habe ich übrigens S&B Large Rifle Zündhütchen verwendet.
Da Bleigeschosse im Diameter .458 zum Einsatz kommen, wollte ich die Hülse unbedingt antrichtern um das Geschoss nicht zu beschädigen. In vielen Lee Matrizensätzen ist eine Aufweit / Pulverfüll Matrize vorhanden, mit der die Hülse angetrichtert wird und zeitgleich das Pulver eingefüllt werden kann. Mir ist bewusst, dass viele schlecht über Lee Precision Produkte denken und auch ich habe schon Montagsprodukte von denen gehabt…in Summe aber ist die Qualität eine für den Preis recht ordentliche und für viele Anwendungszwecke völlig ausreichend und den sollte man nicht aus den Augen verlieren. Ich brauche keine BR-Matrizen, wenn ich eine Waffe auf 50-100m stehend freihändig schieße. Gehe ich mit einer Waffe aber auf große Distanzen, dann setze auch ich auf andere Hersteller wie zum Beispiel Triebel oder Redding um die best mögliche Präzision aus der Munition rauszuholen.
Nachdem alle 20 Hülsen mit der jeweils via elektrischem Lyman Pulverfüllgerät gewünschter Ladung beschickt wurden, ging es an das Setzen der Bleigeschosse. Dieser Bereich ist im Video etwas länger, da ich auch hier zeige, wie man eine Setz- und Crimpmatrize einrichtet ohne sich die Geschosse oder Hülsen zu beschädigen. Zu guter letzt gab es dann noch ein Abschlussfoto mit den 20 Test-Kandidaten bevor diese auf der Schießbahn der Papierscheibe zugeführt wurden. In diesem Atemzug habe ich auch gleich die neue Rezeptur für ein raucharmes ( Indoor ) Geschossfett testen können.
Die Ergebnisse der einzelnen Ladungen sowie der Rauchentwicklung kann man am einfachsten dem folgenden Video entnehmen, dass ebenfalls den kompletten Ladevorgang zeigt…
Wer lediglich an den jeweiligen Ergebnissen der Testladungen ist und sich nicht das komplette Video inklusive Ladevorgang ansehen möchte, der kann gerne das folgende Video auf Youtube ansehen…